in einer Kabine der reichlich antiquierten Diable-Gondelbahn.
Zum Glück konnte ich zusammen mit RIDE-Redakteur Pascal Hänggi in Schlieren ins Auto des Schweizer Verkaufsleiters von GT zusteigen – und so die 6 Stunden Anfahrt als Passagier hinter mich bringen. Da blieb ausreichend Zeit, um am Laptop an Texten zu arbeiten oder die Zeitung zu lesen.
Hoch, höher, les2Alpes: Die Lifte reichen von 1650müM bis fast 3600müM - wow!
Zu Beginn der Fahrt regnete es noch leicht, spätestens im Rhone-Tal wars dann aber wieder sonnig – und heiss. Als wir jedoch in les2Alpes ausstiegen, fröstelten wir leicht. Kein Wunder, dieser Skiort liegt auf 1650müM – und weil das Gletscherskigebiet bis auf 3600müM hinauf reicht, begegnet man auch im Hochsommer Leuten in voller Wintersport-Kluft.
Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick, aber das gilt auch für seltsame Fahrzeuge, mit denen die Einheimischcn wohl nicht nur die befestigten Strassen der Region unsicher machen. Schliesslich führen breite Schotterstrassen weit hinauf in die Berge, ursprünglich zur Versorgung von dort oben in den Fels gehauenen Festungen gedacht.
Mad Max à la Française: Ein kurioser Buggy Marke Eigenbau.
So schön die Aussicht vom Hotelbalkon auf die gletscherbedeckte Flanke der Muzelle (3465m) war, so übel waren einige Hotelbunker im Dorf. Mal wieder ein Fall für eine Radikalsanierung mit C4. Es gibt übrigens kaum eine Sportart, die man in les2Alpes nicht ausüben könnte – mal abgesehen vom Bereich Wassersport, dazu fehlt ein See.
Am späten Abend des ersten Tages setzte leichter Regen ein. Doch schon am nächsten Morgen waren kaum noch Wolken am Himmel auszumachen. Und für die kommenden beiden Tage gabs Sonne und Hitze satt. Weil auch die permanenten Strecken des Bikeparks schnell abtrockneten, gabs dazu noch eine grosszügige Portion Staub, so dass man beim Biken regelrecht paniert wurde – auch ohne zu stürzen.
Gut paniert und mit einer lustigen Helmfrisur: Selbstportrait nach einem Tag in Hitze und Staub.
Der lokale Schnaps nennt sich übrigens Genepi, und die Einheimischen stellen damit alles mögliche (und das eine oder andere eher unmögliche) an: So gibt’s von der Brasserie du Mont Blanc ein Bier mit Genepi-Beimischung (und entsprechendem Alkoholgehalt), und auch zu Eiscreme lässt sich der Schnaps verarbeiten.
Ein anderer lokaler Schnaps brannte dafür umso besser und musste daher für ein Ritual namens «Flämmeln» herhalten. Dabei wird der Zuckersatz eines Espressos mit Schnaps aufgegossen, die Mischung angezündet und in der Folge der Zucker caramelisiert. Wenn kein Zucker mehr in der Tasse ist, wird der Schnaps wieder ins Glas umgegossen und getrunken. Wohl bekomms.
Am letzten Abend durfte dann auch das Fondue nicht fehlen – es wurde aber eher zu kühl serviert und wollte trotz vollen Heizeinsatzes nie die gewünschte Konsistenz annehmen. Weil Fondue für mich eine reine Winterspeise ist, hatte ich mich stattdessen für eine Tartiflette entschieden – eine massiv mastige Mischung von Kartoffeln, Speck und Käse, im Ofen gebacken. Wie sich zeigte, war dies die richtige Wahl.
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