Noch vor dem Olympia-Rennen der Mountainbiker hatte ich die Bremsbeläge vorne an meinem treuen, alten Jekyll getauscht. Darum fuhr ich guten Mutes los. Aber als ich nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt und einer lustigen Schussfahrt an der Flanke des Irchels den Sattel wieder hochstellen wollte, brach die Schraube der Sattelstütz-Klemmung. Oder genauer: Das Gewinde der M5-Schraube löste sich. An eine Fixierung der Sattelhöhe war somit nicht mehr zu denken.
Kleine Ursache, grosse Wirkung: M5-Schraube mit sich lösendem Gewinde.
Ich fuhr den folgenden Anstieg zum Aussichtsturm aufm Irchel im Stehen und überlegte mir oben, was ich wohl unternehmen könnte, um Folgeschäden am Radl zu verhindern. Schliesslich drohte die Stütze aufs Federbein zu knallen, falls ich mich unbeabsichtigt hinsetzen sollte. Da kam mir der nötige Geistesblitz: Fette Kabelbinder hatte ich im Rucksack, also schlaufte ich einen solchen durch die Öse unten an der Sattelstütze und dann zweimal um den Rahmen. Feste anziehen und voilà: Die Sattelhöhe war fixiert (wenn auch tief unten), das Federbein in Sicherheit.
Und die Lowtech-Behelfslösung per Kabelbinder.
Dennoch legte ich mich auf dem Rückweg noch zweimal harmlos hin, weil ich mit dem linken Fuss partout nicht aus dem Click-Pedal raus kam - nach zwanzig Jahren Click-Pedalen eine reichlich verwirrende Erfahrung. Erst als ich wieder zu Hause war, zeigte sich der Grund des Problems: Die Schuhplatte war nicht fest angezogen, drehte sich beim Auslösen mit und vereitelte selbiges auf diese Weise. Kleine Ursache, grosse Wirkung also.
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