Dienstag, 6. März 2012

A night out & a room with a view

Kaum im Hotel eingecheckt und geduscht, zog es mich hinaus in die Strassen von Taipeh. Wegen des Regens boten sich nicht ganz so viele Motive zum Knippsen, aber ganz leer blieb die Speicherkarte auch nicht.

Mein erstes Ziel war die Boai Street, die irgendwo im Strassengewirr hinterm Hauptbahnhof von Taipeh beginnt und sich bis zur Fussgängerzone bei der MRT-Station Ximen zieht. Unter fotophilen Taipeh-Besuchern ist diese Strasse auch als "Camera Street" bekannt, weil sich hier ein Fotofachgeschäft ans andere reiht. Praktisch, denn ich brauchte für meine Fuji Finepix X10 noch einen externen Blitz, der sich im Winkel verstellen lässt.




Also klapperte ich ein paar Geschäfte ab und wurde schliesslich für umgerechnet 80 Franken fündig. Zudem leistete ich mir für 18 Franken einen aufschraubbaren UV-Filter, der die Originallinse der Kamera schützt. Da ich erst gegen 16 Uhr das Hotel Shangri-La Far Eastern verlassen hatte, wurde es schon bald dunkel in den Gassen Taipehs.


City of Lights: Ximending, in der Abenddämmerung noch spektakulärer.
 
Was sich im Fall der Fussgängerzone Ximending als Glücksfall erwies: Diese ist im Dunkeln nochmals um einiges farbiger und spannender als im Tageslicht - und belebter sowieso. Nach einer kurzen Runde durch das Gassengewirr von Ximending machte ich mich auf den Rückweg in Richtung Hauptbahnhof.




Auch entlang der Strassen zwischen Hauptbahnhof und Ximen boten sich immer wieder reizvolle Kontraste aus alt und neu, Bauten aus der japanischen Kolonialzeit neben Rohbauten der zum Himmel strebenden Sorte. Oder Fassaden, die von den Hausbewohnern grosszügig begrünt oder freakig bemalt worden waren. Auf jeden Fall und unabhängig vom Wetter: Motive!



Dass eine Millionenstadt auch Raum für sehr spezialisierte Geschäfte bietet, ist nichts Neues. Aber ein Geschäft, dass sich auf Ukulelen spezialisiert und daher auch das Schaufenster voll auf Tropeninsel stylt? Das ist mir bisher noch nicht untergekommen. Goldig. Wie auch das richtig urchige Tee-Geschäft mit der grossen Auswahl. Schliesslich war Tee lange das wichtigste Exportgut der Insel, lange vor Fahrrädern, Mikrochips und Laptops.

 
Nach einem sauscharfen Beefcurry im Magic Curry meldete sich der Jet Lag - oder war es einfach nur Schlafmangel? Auf jeden Fall machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel. Aufm Weg fiel mir noch ein veritabler Kabelsalat an einem etwas weniger noblen Haus auf, das eine Imbissbude beherbergt. Angesichts der jährlichen Niederschlagsmengen eine verwegene Installation, wie mir scheint.


Fürs letzte Bild richtete ich meine Kamera nach oben: Es galt, die Zwillingstürme des Shangri-La Far Eastern einzufangen. Und mit hochgeschraubter ISO-Zahl klappte das auch ansprechend. Der helle Punkt oben ist übrigens der Mond, der immer mal wieder eine Lücke in der Wolkendecke fand. Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter so weit gebessert, das sich nach dem hochziehen der Jalousie eine eindrückliche Aussicht auf das Häusergewirr im Südosten Taipehs bot.

 
Heute geht das offizielle Programm der Reise los: Um 14 Uhr werden im Rahmen einer Pressekonferenz im Taipeh World Trade Center erste Details kommuniziert, ab dem späten Nachmittag laden dann Velo und Wellgo zu einer Warm-Up Party im Hotel Grand Hyatt - beide Locations liegen nah beieinander im Schatten des 101 Towers. Taipeh kann kommen, ich bin ausgeschlafen und bereit!

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