Sonntag, 27. Mai 2012

Mai: Rückblick Nummer II

In der Woche vor Pfingsten luden DT Swiss und Schwalbe Medienschaffende aus verschiedensten Ländern zur Präsentation ihrer Neuheiten für 2013. Und natürlich wurden diese nicht nur trocken und technisch im Seminarraum präsentiert, sondern konnten auch gleich in der Realität getestet werden.

Am Mittwoch war aber noch etwas Wagemut und Wetterfestigkeit gefragt: Denn nach der Präsentation der Neuheiten in Sachen Mountain Bikes öffnete der Himmel just in dem Moment die Schleusen, als es Essen fassen am Buffet hiess. Wer den Jura kennt, der weiss: Nach Regen bietet der Jurakalk jeweils kaum Halt - jede Wurzel ist griffiger, egal wie nass sie auch ist. Wir machten uns nach dem Mittagessen dennoch auch den Weg in Richtung Magglingen und Twannberg.




Auch in Biel ein Thema: Die Radgrössen 29er und 650B.


Zu Beginn hingen die Wolken noch bedrohlich tief, aber das Wetter wurde im Verlauf der knapp dreistündigen Ausfahrt nur besser. Dennoch waren manche Passagen nur mit zusammen gekniffenen Lippen (wegen des um die Ohren fliegenden Schlamms) und ebenfalls zusammen gekniffenen Arschbacken (wegen des unglaublich rutschigen Jura-Kalks) zu bewältigen. Abgesehen von einem Sturz eines italienischen Kollegen kamen wir aber ohne Zwischenfälle durch. Und konnten abends Spare Ribbs und andere Schweinereien und Rindviechereien vom Grill im Freien geniessen.


Am zweiten Tag schien die Sonne schon am Morgen, aber die Fernsicht war nicht ganz optimal. Schade, denn nun stand eine schweisstreibende Testfahrt auf Rennrädern an: Von Biel über den Chapf und den Twannberg nach Diesse und Nods und weiter bergan zum Chasseral. Das Tempo der mittelschnellen Gruppe, der ich mich anschloss, war zum Glück nicht allzu hoch, und auch die am Testrenner verbauten Gänge entsprachen meinem Geschmack: Ein 34er-Blatt vorne, hinten wohl ein 27er-Ritzel, damit hat man auch an steilen Rampen die passenden Gänge zur Hand.


Selbstportrait nach dem Aufwärmen über den Twannberg in Nods.



Ein Hauch von Profi-Feeling: Der Schwalbe-Materialwagen wartete in Nods
mit Energiedrinks, Wasser, Appenzeller Bieber, Riegel und Schokolade.




Der Anstieg war lang und schweisstreibend, aber als Lohn gab es eine Aussicht vom Chasseral, die besser als erhofft war. Und einen tollkühnen Segelflieger, der immer wieder zum Sturzflug auf den Parkplatz oben auf dem Chasseral ansetzte. Weil oben auf dem Berg ein fieser Wind blies, war ich froh um meine Windweste. Wer keine Jacke oder Weste bei hatte, ging hinter dem Lieferwagen von DT Swiss vor dem Wind in Deckung. Für die Abfahrt deponierte ich meine Kamera sicherheitshalber im Begleitfahrzeug von Schwalbe. Man will sich ja nicht hinlegen und bei der Gelegenheit die FinePix X10 zu Elektroschrott umwandeln.

Das Panorama vom Chasseral, in Richtung Jura und in Richtung Mittelland.


Radler lieben Windschatten - auf dem Chasseral, um nicht auszukühlen.




Nun, die Abfahrt war trotz des gerade zu Beginn sehr rauen Strassenbelags rasant - nur Carsten von Schwalbe war einen Tick schneller als ich, hatte aber auch Scheibenbremsen und einen geraden Lenker an Bord - sicher kein Nachteil. Denn mir wurden in der Abfahrt die drei kleineren Finger beider Hände wegen der hochfrequenten Vibrationen halb taub. Nicht angenehm, wenn man mit 70 Sachen und mehr (ein Schätzwert, denn ein Tacho war nicht montiert) zu Tale donnert. In Nods warteten wir auf den Rest unserer Gruppe, ehe wir den Rückweg in Richtung Biel unter die Räder nahmen.

Diesmal bogen wir nach Diesse nicht in Richtung Twannberg ab, sondern fuhren via Lamboing und Orvin durch ein Hochtal, ehe es steil bergan direkt ins Industriequartier von Biel und damit zurück zum Start der Runde ging.

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