Gestern Abend hab ich mal wieder ein grenzwertig scharfes Thai Red Curry zubereitet, mit Zucchetti und Pouletbrust, dazu Reis. Aber wie ich mit den Vorbereitungen loslegte, fiel mir ein, dass sich in der Seitentasche meines Rucksacks noch ein Apfel befand. Nun, der hatte in der Zwischenzeit gelitten und sah nicht mehr sehr verlockend aus.
Also schnitt ich einige Stücke weg, entfernte das Kerngehäuse, schälte, was vom Apfel übrig blieb und hackte es in kleine Stücke. Etwas Zitronensaft und Rohrzucker drauf und ab in den Kühlschrank. Mein Plan: Ein selbst gemachtes Apfel-Chutney auf die Schnelle, zum Löschen des Mundraums beim Verspachteln des Thai Red Curry.
Dazu erhitzte ich als nächstes einen Schuss Weisswein und einen Löffel Honig in einer Pfanne – und gab dann den gehackten Apfel dazu. Nochmals etwas Rohrzucker zum Karamellisieren, und danach gings ans Verfeinern: Zwei Gewürznägeli (Nelken) dazu, eine Prise Salz und etwas Ingwer, etwas mehr mildes Curry, etwas Cayenne-Pfeffer (ganz ohne Schärfe geht’s doch auch nicht) und Kurkuma, um die Farbe wieder in Richtung Goldgelb aufzuhellen.
Diese ganze Mischung liess ich darauf überm Reis weiter köcheln und verfeinerte sie abschliessend mit einem Schuss Schnaps. Calvados hätte sicher gut gepasst, war aber nicht zur Hand. Also griff ich zu Rohrzucker in Flüssigform, auch bekannt als Cachaça und wichtiger Bestandteil von Caipirinhas.
Das Resultat war überzeugend: Ein ausgewogener Mix aus Süsse und Schärfe, aus Vertrautem und Exotischem. Und das Beste: Schnell mal nebenbei aus Resten gemacht, ohne Rezept und strikt nach Gefühl. Zum Nachmachen wärmstens empfohlen.
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