Als erster Fahrrad-Hersteller lud Rocky Mountain in der letzten Aprilwoche in die Dolomiten - genauer nach Sexten, das auf immerhin 1500 Metern über Meer liegt. Dass die Wege noch mit Schneematsch bedeckt waren, schränkte die Möglichkeiten zum Testen ein, aber am zweiten Tag war immerhin das Wetter toll.Schon um 6:37 Uhr musste ich am Mittwoch morgen per Schnellzug nach Wil, wo ich bei Pascale und Christoph von Chris Sports Systems zustieg. An der Raststätte in Hohenems stieg dann noch RIDE-Herausgeber Thomas Giger zu.
Die Fahrt in die Dolomiten verlief in der Folge ohne Staus oder andere Probleme. Wenn man mal davon absieht, dass die italienische Polizei noch wenige Kilometer vor Sexten den Fahrzeugausweis zum Audi A6 Allroad sehen wollte, mit dem wir unterwegs waren. Nach einem Mittagessen und einer ersten Präsentation eines neuen Modells von Rocky Mountain galt es, sich in Fahrmontur zu werfen. Und weil draussen noch Schnee lag und es etwa 8 Grad kühl war, mussten etwas wärmere Kleidungsstücke her.
Aber die hatte ich zum Glück eingepackt. Die Testrunde erwies sich als Kombination aus Schneematsch-Wühlen, Schlammsurfen und Schmelzwasser-Kneippen, und besonders die Abfahrt im verspurten Matsch war eher abenteuerlich. Die Erkenntnisse in Sachen Funktion des Fahrwerks hielten sich aber in engen Grenzen.
Nach einer Nacht in einem urchigen Dreipersonen-Studio mit knarrendem Dielenboden und niederen Räumen begrüsste uns die Sonne, und die Sextener Dolomiten zeigten sich frisch eingeschneit vor dem nur noch von wenigen Wolkenfetzen durchzogenen, blauen Himmel. Da mir eine Kontaktlinse abhanden gekommen war, musste ich leider auf weitere Testfahrten verzichten.
Dafür hatte ich so nochmals etwas mehr Zeit, um einen Artikel für den Tagi Online fertig zu stellen und an der Réception zu versenden - das WLAN war von der launischen Sorte. Nach einem Imbiss posierten wir noch kurz mit der lebenden Bike-Legende Brett Tippie. Dann machten wir uns kurz nach dem Mittagessen auf den Heimweg, und die Temperaturen lagen schon nah an 20 Grad.
Der Schneematsch schmolz umso schneller, wir aber machten uns auf den Rückweg, zuerst nach Innichen, dann zur Franzensfeste, weiter über den Brenner und via den Arlberg-Tunnel wieder ins Rheintal und in die Nordostschweiz. Um 18 Uhr abends zeigte das Thermometer dann auf der Stadtautobahn rund um St.Gallen gar 25 Grad an.
Ach ja: Welches Radl genau wir in Sexten gefahren sind, müssen wir bis anfangs Juni noch für uns behalten. Und was es mit dem unteren Namenskleber auf dem Shirt auf sich hat? Jeder Teilnehmer des Camps bekam einen Spitznamen, bestehend aus dem Namen des ersten Haustiers und wahlweise der Strasse, an der man wohnt, oder dem Mädchennamen der Mutter.
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