Donnerstag, 28. Februar 2013

Die letzten Bilder von Malle

Eine letzte Staffel Bilder von Mallorca bin ich den Besuchern meines Blogs noch schuldig geblieben - und die Anekdote dahinter. Denn am letzten Tag des Kurztrips auf die Balearen gab's zweimal einen Temperatur-Schock.

Am letzten Abend im Iberostar Platja de Muro steckten einige deutschsprachige Journalisten die Köpfe zusammen - ich inklusive. Der Plan lautete: 100 Kilometer runter raspeln am kommenden Tag, bevor es wieder zurück zum Flughafen und nach Hause ging. Bloss: Schon am Abend setzte Regen ein. Am nächsten Morgen schüttete es in einem 30-Grad-Winkel. Missmutig schauten wir um acht Uhr morgens hinaus, als wir das Frühstück hinein spachtelten.


Okay, 60 Kilometer rüber zum Cap Formentor und zurück wären auch was, oder? Da hatte niemand etwas gegen einzuwenden, und so trafen wir uns um 10 Uhr bei der Testrad-Ausgabe für die nächste Bestandesaufnahme. Weder der Regen noch der Wind hatten nachgelassen, also schoben wir die Abfahrt noch einmal um eine Stunde auf. Man weiss ja nie, am Ozean kann das ganz schnell gehen mit der Wetterbesserung. Wie wir um 11 Uhr losfuhren, regnete es zwar etwas weniger stark, aber bei 8 Grad war es nicht eben angenehm.


So richtig garstig wurde es erst nach Alcudia, als die Strasse zur Küste führte und dieser folgte. Als vorderster Fahrer unserer auf drei Mann geschrumpften Gruppe wurde ich fast vom Radweg auf die Strasse geweht, als die letzten Häuser als Windbrecher vorüber waren. Was folgte, war zehn Minuten Lenkerband-Fressen und in die Pedale stampfen. Aber der Wind wollte nicht nachlassen, und so kürzten wir die geplante Runde nochmals radikal ein. Unterstützt von Seiten- und Rückenwind donnerten wir zurück in Richtung Hotel, wo wir eine Stunde nach Abfahrt komplett durchnässt und etwas unterkühlt ankamen.


Nach dem Retournieren des Testrads wartete im Hallenbad eine weit bessere Dusche als im Zimmer. An Knien, Schienbeinen und Händen meldete sich beim Duschen gar ein mildes Kuhnageln. Aber der Hohn sollte noch folgen: Wie ich zum Hallenbad raus kam, hatte sich der Wind weit gehend gelegt, und erste blaue Flecken waren am Himmel auszumachen. Eine weitere Stunde später präsentierte sich Mallorca von seiner freundlichsten Seite für den Februar: 12 bis 15 Grad, kein Wind und Sonne. Das hätten wir gerne gehabt, und das haben wir um zwei bis drei Stunden verpasst. So schnell kann das mit dem Wetter gehen auf Malle.


Immerhin wussten wir nun wieder, was "die Arschkarte ziehen" heisst. Um fünf Uhr fuhr unser Shuttle-Bus zum Flughafen, um zehn vor acht Uhr ging mein Flieger nach Zürich. Diesmal kam das Gepäck auf Anhieb, und so erwischte ich einen frühen Zug zurück. Früh genug, um noch im Widder vorbei zu schauen für ein Bier. Und danach mit der 125-Liter-Monstertasche rund 20 Minuten quer durch Winterthur nach Hause zu watscheln.

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