Im Juni gab mein geliebter "Uproar"-Rucksack von Camelbak nach über drei Jahren den Geist auf: Unten am Rückenpanel zeigten sich die Auflösungserscheinungen zuerst, dann versagte auch der wasserfeste Reissverschluss des Fachs für Geldbeutel und Handy. Also musste ein Ersatz her. Bloss: Wie sich erst später heraus stellen sollte, liess ich mir ein Sample andrehen, das sehr schlecht verarbeitet war. Die Folge: Nach nur vier Monaten hatte ich auch diesen Daypack herunter geritten.
Also machte ich mich wieder im Internet schlau - die Kriterien waren dabei klar: Robuste Konstruktion, gepolstertes Laptop-Fach, Brust- und Huftgürt sowie genügend Stauraum. Schliesslich muss so ein Rucksack bei mir für alles mögliche herhalten: Ob als Kabinenpack auf Reisen, als Behältnis für Einkäufe oder um Fleisch und Bier an ein BBQ im Grünen zu befördern. Zudem kommt das Teil bei allen beruflichen Einsätzen und in die Uni mit.
Nach einigem Suchen hatte ich meine Auswahl eingegrenzt - und blieb am "Surge" von The North Face hängen. Der erfüllt all meine Anforderungen und bietet 33 Liter Stauvolumen. Damit gehört er schon zu den grösseren Daypacks - die Dinger rangieren sonst eher um die 25 Liter. Den "Surge" gibt's auch ganz in Schwarz oder in dem für Foto-Rucksäcke so typischen Schwarz-Grau. War mir aber beides irgendwie zu langweilig. Umso mehr gefiel mir die Variante "Acoustic Blue/TNF Black".
Bald war klar, dass ich das Ding direkt beim Importeur ziehen konnte - allerdings musste der Rucksack zuerst aus dem europäischen Zentrallager in Belgien in die Schweiz geschickt werden. Aber am Montag Abend war es so weit: Auf dem Weg zur Sitzung der Fachkommission Gravity des schweizerischen Radsportverbandes Swiss Cycling in Bern durfte ich meinen "Smartie-Rucksack" (O-Ton von Ralph, Mitarbeiter beim North Face-Importeur Icon Outdoor) am Bahnhof Zürich in Empfang nehmen.
Im Intercity nach Bern hatte ich Zeit, den Rucksack genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Farbe gefällt mir, die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben und die Reissverschlüsse laufen wunderbar satt. Zudem bietet der Rucksack eine Vielzahl von Innenfächern (ich bin mir nicht sicher, ob ich schon alle gefunden habe), viele davon aus Netzmaterial und mit Reissverschlüssen. Ideal also, um Krimskrams wie Handy, Kamera, digitales Diktiergerät, iPod, USB-Stick, Notizbuch, Stifte und dergleichen mehr so zu verstauen, dass es bei Bedarf schnell zur Hand ist.
Ganz schön clever ist auch das gepolsterte Laptop-Fach: Gross genug für meinen PowerBook-Oldie (G4, 15 Zoll), reicht es dennoch nicht bis zum Boden des Rucksacks. Dadurch kommt das Notebook beim Abstellen des Daypacks nicht mit dem Boden in (meist unsanfte) Berührung. Unten am Rucksack hat The North Face ein kleines Fach mit Reissverschluss integriert. Eigentlich zum Verstauen des Laptop-Netzteils gedacht, bietet sich dieses separate Fach auch an, um dreckige Wäsche drin zu verstauen. Auch die beiden Taschen für Trinkflaschen auf der Seite sind willkommen - ich hab eigentlich immer Wasser dabei.
A propos Wasser: Der "Surge" liesse sich bei Bedarf auch mit einem Wasserreservoir von Camelbak ausrüsten, für heisse Tage, Wanderungen oder Biketouren. Entsprechende Führungen für einen Schlauch sind in die Träger und den Brustgurt integriert. Im Praxiseinsatz weiss auch das grellorange Innenfutter zu überzeugen: Statt wie sonst bei Rucksäcken in einem finsteren, schwarzen Loch nach etwas zu tasten, erspäht man das Gesuchte meist vor Auge und kann gezielt zugreifen. Zudem überzeugt der "Surge" nicht nur Punkto Stauraum, Innenaufteilung und Verarbeitung: Das Teil schmiegt sich auch super angenehm an den Rücken, dank der anatomisch geformten Träger gibt's keine Druckstellen, und der Rucksack rutscht auch gut beladen nicht rum. Ein grosses Plus aufm Fahrrad.
Ich freu mich auf jeden Fall schon, meinen "Smartie"-Surge nach Taiwan zu entführen. Und ich werde an dieser Stelle periodisch vermelden, wie sich dieser Rucksack im Langzeit-Einsatz schlägt.
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