Um 12 Uhr versammelte sich die vereinigte Journalisten-Schar in der Lobby des Hotels United, wo wir die Nacht verbracht hatten (bei einigen waren es nur wenige Stunden, weil sie im 7-Eleven ums Eck nochmals kräftig auf den Putz gehauen hatten). Zum Glück konnten wir unser Gepäck beim Concierge deponieren und nur mit leichter Bepackung in die Stadt ziehen. Beim Blick aus dem Hotelfenster sah ich zunächst einmal nur eines: Eine veritable Grossbaustelle inmitten von Taipeh - und das bei den exorbitanten Bodenpreisen.
Den mit einem Reddot-Designpreis ausgezeichneten Mülleimer mit 12 Litern Fassungsvermögen, den wir bei DK City als Geschenk erhalten hatten (wie praktisch, für Economyclass-Passagiere), liess ich wie viele andere im Hotelzimmer zurück. Das Teil machte unterm TV-Tisch eine hervorragende Figur, Feng Shui in Vollendung, sozusagen. Und eine Aufwertung fürs Hotelzimmer, denn die sonstigen Mülleimer waren lieblose Plastikkübel ohne jeden Anspruch auf Design.
Zu Fuss machten wir uns auf den Weg in Richtung 101 Tower, für den wir alle von der Taitra einen Gratis-Eintritt für die Aussichtsplattform auf 480 Metern erhalten hatten - nebst einer Prepaid-Karte für die MRT, die ebenso praktische wie hochtechnisierte U-Bahn Taipehs. Und weil das Sun Yat- sen-Memorial aufm Weg lag, war auch dies eine Pflichtstation. Die Karpfen in den Teichen des Parks waren diesmal weniger verfressen als auch schon, dafür waren eine Menge Wasserschildkröten zu sehen.
Aufm Weg zum 101 Tower fiel uns aufm Radweg vor der City Hall dieser Regenwurm auf: Selbst diese Viecher sind in Taipeh wie fast alles einen Tick grösser als in Europa. Das war für das arme Tier aber kein Vorteil: Lang und langsam zu sein sind schlechte Attribute, um eine Verkehrsachse unversehrt zu queren.
Das gelang uns schon besser, und so wurden wir kurz darauf mit 1010 Metern pro Minute in den 89sten Stock des 101 Tower befördert (siehe Filmchen). Die Fahrt von 50 auf 480 Meter Höhe dauert keine 40 Sekunden, ein Erlebnis für sich.
Leider war es auch diesmal zu windig, um auf die Freiluft-Aussichtsplattform des Turms gelassen zu werden - wir mussten uns mit der verglasten Gallerie zufrieden geben. Auch die Fernsicht war nicht ungetrübt, aber die Wolkenfetzen sorgten für eine reizvolle Abwechslung im Panorama: Das Häusermeer der Stadt schien in der Ferne nicht endlos auszufransen, sondern in den Wolken zu verschwinden.
Nachdem wir uns Taipeh aus 480 Metern angeschaut hatten, machte sich ein
Teil der Journalisten auf den Rückweg ins Hotel: Die Flüge nach Paris beziehungsweise Rio de Janeiro gingen schon am
späten Nachmittag beziehungsweise frühen Abend, also war für Fabio und Nicolas die Zeit in Taipeh abgelaufen. Uns blieb
dagegen noch weit mehr Zeit, denn der Flug nach Frankfurt verliess
Taiwan erst um 23:55 Uhr.
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