Donnerstag, 13. Mai 2010

BEA - der letzte Tag

Am vergangenen Sonntag ging die BEA zu Ende - noch einmal half ich meinem Bruder, um die von Double Dutch importierten Produkte im "Dutch Design Corner" dem Publikum zu erklären.

Zwischen den mannshohen Plastik-Grashalmen erwies sich das Ensemble aus kleinem und grossem Dutchtub, Workcycle, Bakfiets und drei Vanmoof-Citybikes in der BEA-Halle 310 als veritabler Sympathieträger: Vor allem Familien fanden an diesem Sortiment viel Gefallen. Und Leute, die vor kurzem in den Niederlanden gewesen waren, schmunzelten beim Anblick des Bakfiets und meinten, dass diese Lastenräder in den grossen Städten wirklich omnipräsent seien.
Im Verlauf der 10 BEA-Tage konnte auch ein halbes Dutzend Badewannen verkauft werden - jeweils die grosse Ausführung für vier Personen. Auch das persönliche Workcycles-Lastenrad meines Bruders war dank der Tulpen im Kübel ein beliebtes Photosujet. Zudem fiel auf, wie viele Holländer den Weg an die BEA fanden: Immer wieder konnte ich mich mit Besuchern in meiner Muttersprache unterhalten - stikgezellig, haha.

Leider zwangen mich einige besonders laute und wilde Kinder eine Viertelstunde vor Messeschluss, für einmal kurz richtig laut zu werden: Die Racker missbrauchten den Stand als Rundstrecke und die Plastik-Grashalme als Kippstangen, während sie sich mit viel Gebrüll über den Stand jagten - inmitten von Designobjekten, die allesamt zwischen 700 und 7000 Franken kosteten.

Derweil nutzten die Mütter dieser Bratzen die Atempause, um ein wenig zu tratschen. Nach drei Runden rücksichtslosen Berserkertums unterbrach ich ein anregendes Gespräch mit einer Interessentin für eine Badewanne. Statt dessen sorgte ich unmissverständlich für einen Übungsabbruch - und schickte die Jungbarbaren vom Stand und zu ihren Müttern, bevor ein Versicherungsfall zu klären war. So viel zur Modediskussion "Leute ohne Kinder haben kein Verständnis für Leute mit Kindern" - sicher nicht, wenn wir ungefragt zu Kinderhort-Betreuern gemacht werden.

Als die BEA um 18 Uhr ihre Pforten schloss, ging es ans Aufräumen - zumindest so weit das bereits am Sonntag Abend möglich war. Mit Einwilligung von Jeroen, dem Erbauer der Sandskulpturen, durften diese dann auch geentert werden - schliesslich fuhren tags darauf Bagger auf, um den Sand abzugraben und in Muldenkipper zu schütten. Diese Chance, einmal das Matterhorn in Jeans und Cowboy-Boots zu erklimmen, liess sich ein junger Mitarbeiter der königlich-niederländischen Botschaft nicht entgehen - und eine Menge Landsleute taten es ihm danach nach.

Da war mein Bruder schon bescheidener: Ihm reichte es, fürs Foto kurz mit Willem I. zu posieren.

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