Montag, 27. Juni 2011

Taiwan: Weitere Schnappschüsse

Zeit, um nochmals eine Ladung Bilder aufs Web zu hauen - schliesslich war ich nicht nur in Taipeh, sondern auch noch in Taichung und Tainan unterwegs, also weiter im Süden der Insel.

Zum Apero vor der grossen Show fanden sich viele Exponenten von Taiwans Fahrradindustrie ein.

Zuerst wartete in Taipeh, genauer in einer alten Papierfabrik an der Peripherie der taiwanesischen Hauptstadt eine Premiere auf mich: Im Rahmen der Lancierung der neuen Faltrad-Marke Tern Bicycles bekam ich erstmals Gelegenheit, in Taipeh Fahrrad zu fahren.

Gleich geht's los: Journalisten, Industrie-Vertreter und Gäste warten gespannt auf die Show.

Zuerst stand aber eine veritable Modeschau an: Denn unsere Gastgeber hatten keinen Aufwand gescheut und neben einem Catwalk eine Menge Technik in die alten Fabrikhallen gepackt. So paradierten adrett gekleidete Models zu Musik über den Laufsteg - auf den neuen Falträdern.

Radeln bei deutlich über 30 Grad: Unterwegs in Taipeh, die Camelbak-Bottle in Griffnähe.

Nach der Show hatte man Gelegenheit, sich mit den Tern-Entwicklern auszutauschen, ehe die Testfahrt wartete. Los ging die Ausfahrt auf dem minimalistischen Einsteiger-Modell von Tern, das auf den Namen "Uno" hört: Wie der Name schon vermuten lässt, hat das Teil nur einen Gang und nur eine Rücktrittbremse. Aber dafür kann auch kaum was kaputt gehen an dem Teil.

Unterwegs wurden auch mal die Räder ausgetauscht, um verschiedene Modelle probieren zu können.

Nach halbem Weg wechselten wir den fahrbaren Untersatz, zurück ging es auf einem Modell mit Bremsen an beiden Rädern, Getriebenabe, Schutzblechen und Licht - und einem Front-Gepäckträger. Das Highlight der Ausfahrt war eine kleine BMX-Bahn, die unter einer der vielen Autobahnbrücken angelegt worden ist - und die wir prompt unter die Räder der Faltvelos nahmen.



Nachdem ich am Sonntag Abend noch die Gegend um den Longshan-Tempel und den Hauptbahnhof erkundet (und das Restaurant "Magic Curry" wieder gefunden und dort zu Nacht gegessen) hatte, verfolgte ich in meinem kleinen, aber zweckmässigen Zimmer im "Yu Lai Friends"-Hotel per Live-Stream die Entscheidung an der Tour de Suisse.

Das Asien-Hauptquartier von SRAM - in der Fabrik daneben sind rund 1000 Leute beschäftigt.

Tags darauf war dann die Fahrt nach Taichung angesagt - und ein volles Programm. Nacheinander wurde ich beim weltgrössten Sattelhersteller Velo Enterprise, bei SRAM Asia und bei Pro-Lite erwartet, und zum Abendessen lud mich Velo-Chefin Stella Yu in ein edles Steak-House ein. Ich liess mich nicht lumpen und erschien in beiger, langer Anzugshose, Lackschuhen von Navyboot und einem Hemd - nix Shorts und T-Shirt, für einmal...

Nächtliches Selbstportrait vor dem Evergreen Laurel - gutes Hotel, top Frühstücks-Buffet!

Nachdem ich ein Riesensteak verspachtelt beziehungsweise mit Cabernet Sauvignon weggespült hatte, machte ich mich in T-Shirt und Shorts nochmals auf den Weg vom Hotel Evergreen Laurel in die Stadt Taichung - zu einem ausgedehnten Abendspaziergang, um all das Fleisch zu verdauen. Noch immer lagen die Temperaturen weit über 30 Grad, und auch wenn ich nicht in Eile war: Mein T-Shirt war nach 30min Flanieren durchgeschwitzt.

Auf dem Weg durch Taichung kam ich auch an einem Park vorbei, in dem gut taiwanesisch allerhand verboten war. Wieder einmal zeigt sich die Signalisierungswut der Behörden im "anderen China". Ausser dieser Tafel fielen mir auch die Bäume im Park auf: Von den Alpen her bin ich ja mit fetten Wurzeln von Bäumen vertraut, aber das hier?
Das erste Photo zeigt nur, wie verästelt das Wurzelwerk dieser Bäume ist. Auf dem zweiten Bild wird deutlich, wie dick diese Wurzeln sind: Die Dinger bauen locker so hoch, wie mein Turnschuh lang ist - geht mal ruhig von 25cm aus. Wär mal eine Herausforderung, mit dem Bike über ganze Teppiche solcher Wurzeln zu fahren.

Sind die dick, Mann: Der Fuss steht senkrecht - und ist so lang wie die Wurzel hoch.

Auch die Fassade eines örtlichen Kunsthändlers fand ich bemerkenswert, weil sie verschiedene Baustile Europas wild durcheinander mischt - und damit deutlich aus dem Häusergewirr Taichungs hervor sticht.

Mischmasch der Stile oder korinthische Säulen treffen auf Backsteine: Europa, wie es sich die Taiwanesen vorstellen.

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