Dienstag, 20. Mai 2008

Last-Drahtesel – mit Bierspende-Funktion



Wer konsequent ohne Auto auskommen will, muss sich etwas einfallen lassen. Spätestens wenn Getränkekästen oder Kinder transportiert werden wollen, sind die Lieferwagen unter den Fahrrädern gefragt. Vorhang auf für den «Bakfiets».
Ob kurz oder lang: Bakfietsen sind die Lastmulis unter den Drahteseln.

«Bakfietsen» sind in den Niederlanden seit jeher unterwegs. Dabei ist umstritten, woher die Bezeichnung stammt. Die einen verweisen für den Wortteil «Bak-» auf das Bäckerei-Gewerbe: Mit Hilfe solcher Räder hätten die Bäcker ihr Brot jeweils direkt zur Kundschaft gebracht. Andere begnügen sich mit der Feststellung, dass «bak» auf Holländisch einfach Kübel heisse – und somit ein «bakfiets» nichts anderes sei als ein Fahrrad mit einem Transportbehälter. Auf jeden Fall sollte man nicht «bakfiets» mit «bakvis» verwechseln.


In den grossen Städten der Niederlande haben sich diese Last-Drahtesel bereits einen bedeutenden Marktanteil gesichert - und sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Ob man nun die Kleinen zum Kindergarten bringen oder schwere Artikel im Baumarkt oder Ikea holen muss: Mit einem Bakfiets ist das alles kein Problem. Am vergangenen Wochenende war mein Bruder, der mit seiner Firma Doubledutch GmbH nun auch den Bakfietsen in der Schweiz zu mehr Bekanntheit verhelfen will, zu einem Freiluft-Event eingeladen.


Got Wood? Not morning wood, fire wood that is...


Anlässlich eines Tags der offenen Tür des Gerberei-Areals (ein umgenutztes Industrieareal mit diversen Kleingewerbebetrieben als Mietern) stellten wir uns darum mit einem Dutchtub und drei Bakfietsen inklusive Flap-Taschen von Clarijs zwischen die anderen Aussteller. Dabei verrichteten die Bakfietsen bereits beim Transport des Brennholzes willkommene Dienste. Zum Glück führte die Route zwischen Lager und Ausstellungsort ebenaus, so dass die Zuladung kein Problem war. Für topographisch anspruchsvolle Routen können die Last-Drahtesel aber auch noch mit einem elektrischen Zusatz-Antrieb aufgemotzt werden – was besonders beim Anfahren sinnvoll ist.



Pimp my bakfiets: Bei den neusten Modellen wird SRAM's Spark-Antrieb im Vorderrad verbaut - was von der Gewichtsverteilung her Sinn macht.

Dass so ein Bakfiets auch jenseits kühler Kosten-Nutzen-Rechnungen Sinn und Spass macht, zeigte das modifizierte Modell «Bierschenke»: Wenn das Bier nicht gekühlt werden müsste (also zum Beispiel in England…), dann wäre dieses Modell sogar voll mobil. So aber ist es noch auf Stromzufuhr angewiesen.

Wider den tierischen Ernst: Die Wiesn-Variante des Bakfiets. Ozapft is!

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