Einige der Testbikes waren auf dem Parcours am Gurten aber kaum in ihrem Element: Yeti’s «303»-Worldcup-Downhiller etwa ist ein Bike, das erst jenseits der 40km/h und in gröbstem Gelände seine Stärken ausspielt. Zum Glück hatte der One80-Shop aber auch den kleinen Bruder am Start, das «303R» mit vereinfachtem Federungssystem. Dieses ist um Welten wendiger als der grosse Bruder – und machte darum auf dem GurtenTrail viel Spass.
Das «F5» von Chumba Wamba, welches Dragon Cycle als Testbike am Start hatte, war dagegen eher ein Fall wie das «303»: Die Handwaage sagte mir, dass das Teil auf keinen Fall unter 21kg wiegt, und entsprechend träge fuhr es sich in den ersten, engen Kehren. In der «Rumpelkammer», einer Traverse mit unzähligen Schlägen und Wellen, war das «F5»dagegen erstmals in seinem Element, machte alles platt und sorgte dafür, dass das Erwischen der Kurve ausgangs dieser Passage zur Herausforderung wurde.
Für Fashion-Victims hatte Dragon Cycle den Leatt-Brace – eine Schutzvorrichtung, welche ähnlich dem HANS-System in der Formel 1 die Bewegungsfreiheit des Kopfs einschränkt und so Überdehnungen der Wirbelsäule vermeiden hilft – auch in einer roten TLD-Ausführung. «TLD» steht für Troy-Lee-Designs, ein Anbieter von Bikebekleidung und –helmen mit durchwegs auffälligen, oft airbrush-inspirierten Designs.
Old meets New: Im eckigen Holzgehäuse steckt hochwertige Soundtechnik
- und gedacht ist das Ganze als Verstärker für den iPod.
- und gedacht ist das Ganze als Verstärker für den iPod.
Natürlich habe ich auch mein eigenes «Switch» ein paar Mal die Strecke runter geprügelt, aber auf Fahrten mit den Commencal-Bikes habe ich verzichtet. Denn erstens waren die Dinger heiss begehrt und darum meistens unterwegs – und zweitens bekomme ich in zwei Wochen in Andorra mehr als genügend Gelegenheiten, die Commencals im Bikepark ValNord auzuprobieren und durchzukneten.
Am Opening liessen es sich die Trailnet-Häuptlinge nicht nehmen, sich höchstperönlich um Platten an Testrädern zu kümmern – im Bild Projektleiter und Margarita-Master of Desaster Oli Busato (links) und Samuel «Noodlez» Hubschmid. Nach einem staubigen Tag aufm Trail wurde kurz bei Bier und Jazz gechillt, wobei uns Noodlez’ iPod-Soundanlage im urchigen Holzbox-Design gute Dienste leistete.
Um halb Sieben gings dann in den Clup Uptown, zur Jahresversammlung des Vereins Trailnet. Nachdem der offizielle Teil und alle Traktanden abgehandelt worden waren, wurden Oli’s berühmt-berüchtigte Margaritas ausgeschenkt. Ausserdem entdeckten einige Jungs die Kiddie-Car-Rennstrecke als Parcours für Sprintbewerbe neu – und mussten bald merken, dass die Traktion auf staubigen Betonflächen oft sehr grenzwertig ist.
Gegen Mitternacht erreichte ich mitsamt Gepäck und «Switch» wieder Zürich, um mit der letzten S12 (immer interessant für anthropo-soziologische Feldstudien zum Alkoholkonsum Jugendlicher) noch nach Winterthur zu gelangen. Müde, aber zufrieden. Und unverletzt.
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