Wenn ein Sport sich spezialisiert, steigen auch die Bedürfnisse an die Infrastruktur. Da macht auch der Bikesport keine Ausnahme: Während Tourenbiker mit dem bestehenden Wegnetz gut zurecht kommen, sieht es bei Freeridern und Downhillern etwas anders aus: Denn deren Räder sind bergauf wegen fehlender Gänge, grosser Federwege und der abfahrtsorientierten Sitzposition sehr limitiert, bergab hingegen kaum an ihre Grenzen zu bringen.
In den Bergen stehen schon verschiedene Bikeparks zur Verfügung, wobei die Region Portes du Soleil in Europa den Massstab setzt. Nirgends sonst gibt’s für eine Tageskarte so viele und vielfältige Strecken wie im Grenzgebiet zwischen Hochsavoyen und dem Kanton Wallis. Da man nicht ständig in die Berge fahren kann, werden auch näher liegende Ausflugshügel attraktiv, die mit einer Standseilbahn erschlossen sind: Da diese meist auch Fahrräder transportieren, ziehen sie viele Biker an, die ihre spezialisierten Räder nutzen möchten.
So war es am Gurten am Stadtrand Berns, und so war es auch in Biel, wo eine Standseilbahn nach Magglingen hinauf führt. Die beiden Bieler Biker Noëmi Sandmeier und Patrick Christe, die sich bereits stark für den Dirtpark in Biel-Mett eingesetzt hatten, wollten daher eine richtige Strecke erstellen – und erfuhren davon, dass in Bern ein Verein gegründet worden sei, der genau dies am Gurten plane. Schnell waren Kontakte geknüpft, und als Folge entstand aus den Berner Bear Riders und den Bieler Torpedos der Verein Trailnet.
Auf der Zielgeraden: Der Flyer für die Eröffnung.
Vorne durchschneiden die Offiziellen das Band, hinten warten die Initianten Noëmi Sandmeier und Partick Christe schon auf ihren Bikes.
Schnippschnapp - und los gehts
Mit einigen (durch die leicht verspätete Ankunft des Autors) Minuten Verzögerung schritten Kuno Moser, der Oberförster der Burgergemeinde Biel, und Christophe Kneuss, Direktor der Verkehrsbetriebe Biel, um Viertel nach zehn Uhr morgens zum Durchschneiden des roten Bands, welches sich noch symbolisch über die Zufahrt zum «BielTrail» spannte. Einige Glückwünsche und Handschläge später machten sich dann die beiden Projektleiter Noëmi Sandmeier und Patrick Christe auf die erste offizielle Abfahrt auf dem «BielTrail».
Nach einem Apéro mit Offiziellen, Vereins- und Pressevertretern stand die Strecke dann ab 12 Uhr allen Interessierten (ausser Fussgängern, die zu ihrer eigenen Sicherheit auf der Strecke selbst nichts verloren haben) offen. Verschiedene lokale Bikeshops boten Testbikes von Herstellern wie Specialized, Commencal, Cannondale und Santa Cruz sowie Schutzausrüstung zum Ausleihen, und die Standseilbahn beförderte zur Feier des Tages die Biker gar gratis hinauf nach Magglingen.
Jetzt gehts los: Dieser kleine Absatz führt in eine knifflig-felsige Sektion.
(Bild: Michael Suter / frontlinemag.net)
Kniffliger und ruppiger als am Gurten
So fanden sich im Verlauf des Nachmittags mehr als 50 Bikerinnen und Biker ein, um dem neuen Trail auf den Zahn zu fühlen. Und die Reaktionen waren durchs Band positiv: Den Erbauern ist es gelungen, eine stellenweise ruppige und knifflige Strecke hinzustellen, die aber dennoch mit Flow zu fahren ist. Das erklärte Ziel, eine technisch anspruchsvollere und naturbelassenere Strecke zu bauen wie am Gurten, konnte mit dem «BielTrail» auf jeden Fall erreicht werden.
Nochmals volle Konzentration, denn nach diesen Stufen gehts scharf ums Eck - dafür hat man dann die felsige Sektion (siehe "Crash Test Dummie"-Postings) überstanden.
Für alle, die bei der Erstellung des «BielTrails» mit angepackt haben, hatte Trailnet bei der Eröffnung übrigens noch eine nette, kleine Überraschung vorbereitet: Als limitiertes Dankeschön für die freiwillige Mitarbeit gab es ein T-Shirt mit einem Emblem, welches das Motto des Vereins knapp und passend auf den Punkt bringt: Ein Bär steht mit Schaufel im Grünen, darunter der Spruch «Dig – Shape - Ride». So soll es sein – und weiter gehen.

Neben dem Bieler Tagblatt als lokaler Zeitung war die Eröffnung der Strecke auch der Gratiszeitung 20min einen Artikel wert. Dass die Benutzer des «BielTrails» in letzterer als Freestyler bezeichnet werden, entlockt Kennern ein Schmunzeln. Dass das Frontline Magazine dank der Bebilderung des Artikels in dieser auflagenstärksten Gratiszeitung der Schweiz erwähnt wurde, ist dafür umso erfreulicher.
Ausladend, aber nur rechts: Meine Pobacke am Tag nach dem Abgang.
Phase Rot: Das Farbenspiel beginnt am dritten Tag nach meinem Abgang.
So siehts heute aus - meine Bewegungsfreiheit ist kaum noch eingeschränkt.






Auch ein Augenzwinkern und eine guten Portion Wortwitz kommen nicht zu kurz, etwa bei der Installation «Livresse»: Die Glühlampe versteckt sich hinter einem geöffneten Buch, so dass es aussieht, als ob die Wand selbst in der Lektüre versunken sei.
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Grossartig, ein gestrickter Kuschel-Krake, so schräge Ideen gefallen mir. Und den Kleinsten ist der taktile Eindruck bei einem Kuscheltier ohnehin wichtiger als die Optik. Im Klartext: Entscheidend ist, wie es sich anfühlt, nicht wie es aussieht.
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Darum blieb auch der hochwertige Schampus von Veuve Cliquot, der am Sonntag gar eisgekühlt auf die erste Spontan-Baderin wartete, ungeöffnet. Denn mein Helfer Timo und ich begnügten uns mit einem weit proletarischeren Getränk, allgemein auch als Bier bekannt. Ich begnügte mich mit einem kleinen Bier, da ich schliesslich noch den Mietwagen mit Anhänger, Badewanne und allem Gepäck zurück in die Ostschweiz chauffrieren musste.

Schützt Klagenfurt vor drängenden Gefahren wie fliegenden Velos:

