Es passierte auf der vierten und letzten Abfahrt des Tages: Mit der Kenntnis der Strecke wuchs auch die Risikobereitschaft. Nach etwa der Hälfte der Strecke passierte ich eine Dame und trat nochmals richtig in die Pedale, um genügend Tempo für den folgenden, kleinen Sprung aufzubauen. Das mit dem Tempo aufbauen klappte, das mit dem Flug auch. Als problematisch sollte sich aber die Landung erweisen.
Denn ich kam mit dem Vorderrad zuerst auf, was sich noch hätte aussteuern lassen – wenn denn nicht das Rad bei der Landung abrupt abgebremst worden wäre, wodurch es mich nach vorne in Richtung Lenker spedierte. Und weil gleich nach der Landung ein Linksanlieger folgte, blieben mir zwei Alternativen: Unkontrolliert und mit arger Vorlage den Anlieger als Schanze zweckentfremden und in den Wald katapultiert werden (sehr ungesund) oder mich noch vor dem Anlieger kontrolliert ablegen (mässig ungesund).
Ich tat zweiteres – und obwohl ich innert Sekunden wieder aufm Bike sass und weiterbolzte, ging die Sache nicht ohne Spuren ab. Meine linke Hand geriet beim Abgang zwischen Lenker und Boden – im Biologieunterricht nennt man das dann Quetschpräparat, wobei vor allem der Mittelfinger in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nagelbett eingerissen, zwei Blutblatern, dagegen sieht der bloss in Folge der Quetschung angeschwollene Ringfinger richtig gut aus. Auf jeden Fall liess sich der Lenker nicht mehr schmerzfrei greifen, was aber Dank des ausgeschütteten Adrenalins eher nebensächlich war.
Während die rundum dick gummierten FiveTen-Treter die Füsse und die Knieprotektoren von Scott die Knie bestens schützten, weist der rechte Unterarm assortierte Schrammen und Prellungen auf – besonders der Ellbogen ist a bisserl angeknabbert. Erstaunlicherweise hat das grellorange Downhill-Trikot von POC die Bodenprobe aber im Unterschied zu Ellbogen und Unterarm ohne erkennbaren Schaden überstanden, dasselbe gilt auch für die Handschuhe. Ein dickes Kompliment nach Schweden an die Adresse von POC.
Fazit: Alle Knochen sind noch ganz, alles andere wird wieder von selbst verheilen. Also wie so oft nochmals Glück im Unglück gehabt. Auch Dank der Protektoren, von denen ich wie meist wieder einmal zu wenig trug.
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