Nach fünf Tagen Taipeh wird es höchste Zeit, endlich den Blog mit Bildern zu füttern. Die vergangenen Tage waren ebenso lang wie anstrengend: Aufs Mittagessen hab ich bis zum letzten Messetag verzichtet – und dann so ein leckeres Red Thai Curry mit Huhn und Reis gezogen, dass ich das gleich bedauert habe.
Lecker und günstig: Die Verpflegung in der Nangang Exhibition Hall.
300 Taiwan-Dollar mit einem Getränk, das sind knapp 10 Franken.
300 Taiwan-Dollar mit einem Getränk, das sind knapp 10 Franken.
Bis zum improvisierten Abendessen wurde es meist 22 Uhr, und im Hotel zurück war ich jeweils nochmals später. Dann galt es Tag für Tag, bis zu hundert Bilder im Photoshop zu bearbeiten und sinnvoll zu betiteln, um den Überblick zu behalten. Jetlag sei Dank hatte ich keine Probleme, bis weit in die Nacht am Laptop zu sitzen. Schon eher mit dem Aufstehen am nächsten Morgen.
Zurück zum Jahr des Ochsen: Es begann Messe-Apéro nach dem Eröffnungstag. Für die musikalische Untermalung dieses Apéros sorgten sieben Damen mit klassisch-taiwansesischen Schlag-, Streich- und Zupf-Instrumenten. Warum Asiatinnen auf Bühnen immer so kurze, leicht nuttige Mini-Kleidchen tragen, ist mir nicht bekannt. Aber seis drum.
Christoph Ritzler, Europa-Chef von Fox Shox, legte mir bei einem kühlen Taiwan-Bier nahe, am kommenden Tag im fünften Stock in dem Seminarraum vorbei zu schauen, wo Fox Shox die Erstausrüster zu Verhandlungen empfing. Seit einigen Jahren gibt die Firma eigens für die Taipeh-Messe eine limitierte Auflage T-Shirts in Auftrag. Und so kam ich an mein Shirt mit der Aufschrift «Fox Racing Ox». Thanks, Christoph.
Gestern Abend machte ich mich dann auf ins Geviert um den 101-Tower, wo ich schon im Dezember einen wusligen Nightmarket entdeckt hatte. Ausserdem rechnete ich mir in jenem Gebiet eine grössere kulinarische Auswahl aus – nein, ich meine damit nicht die Hühnerkrallen, um die ich auch diesmal einen grossen Bogen gemacht respektive nur mit der Kamera drauf gehalten habe.
Auf dem Weg von der U-Bahn-Station zum Nachtmarkt wähnte ich mich dann zuerst einmal um einige Jahre zurück und nach Zürich versetzt – von wegen Kunststoff-Kühe und speziellen Designs, da war doch einmal was?
Wie die Taiwanesen selbst sind aber auch die Kühe (man beachte, was da zwischen den Beinen hängt: Beim Ochsen fehlt was, hier nicht) hier wild auf Blingbling – zumindest diejenigen aus Kunststoff.
Oder auf Unterhaltungselektronik, wie das Exemplar mit dem MP3-Handy und dem DJ-Pult zeigt. Spätestens hier wird auch klar, dass die Gestaltungsoptionen in Taipeh weit über die blosse Gestalung von Farbe und Oberfläche hinaus reicht – was auch weidlich ausgenutzt wird.
Zum Beispiel für das Exemplar mit Megaphon und Photo-Handy, das an einer Strassenecke aufgestellt ist und auf einen Elektronikmarkt aufmerksam macht.
Eher etwas makaber wirkt dagegen die Kuh, die in einer Nudelpfanne steht und selbst den Kochlöffel schwingt – die stand mitten im Luxus-Kaufhaus «101 Mall», wo ich mir bei Illy noch einen leckeren Doppio Espresso gönnte. Wer freiwillig zu Starbucks statt zu Illy geht, sollte mE gleich Red Bull saufen. Wenns nur um süss und Koffein geht...
Dort stach mir dann auch noch diese mit unzähligen, funkelnden Edelsteinen besetzte «Reverso» von Jaeger le Coultre auf – oder eher deren Preisschild, denn Uhren mit zu viel Schnickschnack und Blingbling sind mir ein Graus. 6.6 Millionen sind eine stolze Zahl, auch wenn man für 100 Franken zur Zeit 2800 Taiwan-Dollar bekommt. Selbst währungsbereinigt kostet der Klunker eine Viertelmillion – autsch.
Um den Kreis zu schliessen, frage ich mich: Welcher Ochse kauft denn so etwas für eine Frau? Eben, ein Ochse. Denn ein Stier könnte die Lady auch ohne Bestechung halten.
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