Heute in der Post - und bis auf weiteres im CD-Spieler.
Eigentlich ist Josh(ua) Homme der Frontmann der «Queens of the Stone Age», einer der wohl einflussreicheren Rock-Bands des 21. Jahrhunderts. Doch das wäre für einen Tausendsassa wie Homme kaum ein Fulltime-Job, und darum initiiert der Kerl immer wieder Bandprojekte mit exquisiter Zusammensetzung. Ganz abgesehen davon, dass auch seine Partnerin keine unbekannte ist: Brody Dalle ist wohl eine der schrilleren Punkrock-Röhren der Gegenwart. Nimmt mich Wunder, wie es tönt, wenn die beiden ein Wiegenlied für ihr Kind anstimmen.
Schräger Geier #1: Josh Homme
Aber zurück zu Homme und seinen Bandprojekten: Bevor er die «Queens of the Stone Age» mitbegründete, war Homme schon Teil von «Kyuss». Beide Bands gelten als stilprägend für den sogenannten «Stoner Rock» oder «Desert Rock» - und beiden Spielarten ist gemeinsam, dass sie sperrig, kantig und roh, aber dennoch präzise produziert daher kommen. Keine Musik, die sich einem beim ersten Hinhören erschliesst. Aber welche, die auch beim zwanzigsten Mal noch neue Facetten offenbart. Und bei der zumindest ich nicht stillsitzen kann.
Schräger Geier #2: Dave Grohl
Nach dem Grüsel-Rock-Projekt «Eagles of Death Metal» (ein gewisser Einfluss dieser Band auf meine Gesichtsbehaarung ist nicht zu leugnen) hat sich Josh Homme für sein neustes Projekt mit zwei grossen Namen zusammen getan: Dave Grohl war einst der unbekannteste Dude bei Nirvana (der hinterm Schlagzeug), lieferte dann mit den «Foo Fighters» eingängig-melodiöse Rocksongs in Serie ab, verlieh aber auch dem Queens-Album «Songs for the Deaf» Kraft seines hochpräzisen Schlagzeugspiels eine Menge Drive und war am Band-Projekt Probot beteiligt. Nochmals so ein Hansdampf in allen Rockgassen, also.
Zwei Gitarrenhälse sind was für Stümper! Schräger Geier #3: John Paul Jones.
Der dritte im Bunde bei «Them Crooked Vultures» ist John Paul Jones, einst Bassist von Led Zeppelin und damit schon eines Platzes im Metal-Himmel sicher. Zusammen mit Homme und Grohl läuft Jones zu einer Form auf – und das mit bald 64 Jahren. Ein besonderes Lob verdient auch die Art, wie «Them Crooked Vultures» mit dem Internet umgehen. Während andere Stars kleine Raubkopierer juristisch piesacken und ewig über die Einnahmen-Ausfälle durch das böse Internet jammern, haben Homme, Grohl und Jones das Web für ihre Zwecke gekapert.
Neben einem eigenen YouTube-Kanal, auf dem man sich alle Tracks der CD anhören kann, sorgten vor allem auf YouTube verbreitete Raub-Mitschnitte von verschiedenen Überraschungs-Konzerten an Festivals dieses Sommers dafür, dass «Them Crooked Vultures» im Gespräch blieben – auch wenn noch kein Release-Datum für die CD bekannt war. Ein Meisterstück dafür, wie man sich als Musiker das Internet zu Diensten macht, statt dagegen anzukämpfen.
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