Weil ich anfangs Oktober diese Knausrigkeit der grossen Kammer des Schweizer Parlamentes an dieser Stelle unmissverständlich kritisiert habe, komme ich nun nicht umhin, das Einlenken des gleichen Parlamentes zu vermelden. Nachdem der Nationalrat bereits am 1. Dezember diesen Jahres seinen per Stichentscheid der Ratspräsidentin zu Stande gekommenen Knauser-Entscheid revidiert hatte, zog am 3. Dezember auch der Ständerat nach – und winkte die zusätzliche Million fürs Budget von Antidoping Schweiz durch.
Neu wird der Bund somit 2.7 Millionen Schweizer Franken pro Jahr an Antidoping Schweiz überweisen, während der Beitrag von Swiss Olympic (und damit von den Sportverbänden) bei 1.9 Millionen Franken bleibt. Dank dieser Aufstockung der Mittel kann Antidoping Schweiz gemäss CEO Marc-André Giger 2010 damit beginnen, die Kontrolldichte im Lande markant zu erhöhen – und dabei neben Urin- auch auf die weit aufschlussreicheren Blutkontrollen zu setzen, für die bisher in der reichen Schweiz das Geld fehlte. Giger hatte seinerzeit kein Blatt vor den Mund genommen und klar gemacht, dass eine glaubwürdige Kontrollpolitik gegen Doping nicht zum Nulltarif zu haben sei.
Spricht Klartext zur Frage, wo die Schweiz in Sachen Dopingbekämpfung steht:
Antidoping Schweiz-CEO Marc-André Giger.
Somit bleibt der Schweiz die Schmierenkomödie erspart, dass solche Kontrollen nur dank Finanzhilfen des weltgrössten EPO-Produzenten AMGEN realisiert werden können. Und Blutkontrollen sind angesichts der modernen Methoden der Leistungsoptimierung (Stichworte: Eigenblutdoping, Hormondoping) die einzig erfolgsversprechene Methode, um Betrüger zu erwischen. Denn mit Hilfe der Pippi-Probe lassen sich nur noch die ärgsten Steinzeit-Doper überführen. In diesem Sinne und nach dem Motto «lieber spät als gar nie» ein Dankeschön an die Damen und Herren Parlamentarier in Bern.
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