Für die Jubiläumsausgabe kehrte der «Greencup» nach Gachnang zurück, wo ihn die Gebrüder Manuel und Gäbe Maier 1999 erstmals organisierten. Und zum Jubiläum gab es sogar einen Wanderpokal. Trotz unsicherer Wetteraussichten traf am Mittag des Weihnachtstages Starter um Starter beim Schützenhaus in Gachnang ein.
Besonders Markus, Uwe und Simpi wollten es wissen: Statt auf grobstollig bereifte Downhiller vertrauten sie ihren Cyclocross-Maschinen. Weil die Strecke in Gachnang keinerlei Steine, nur eine ganz kurze und umfahrbare Treppe und nur mässig viele (dafür umso perfider verlaufende) Wurzeln aufweist, waren die Drei auf dünnen Reifen sogar richtig schnell unterwegs – spätestens im zweiten Lauf.
Zumindest das Vorderrad an Simpi’s Crosser nahm ihm die Jagd nach der Bestzeit aber übel und eierte bedenklich. Auch Marek hatte Pech: Als er sich im ersten Lauf um einen Baum wickelte, wurde die Leitung der Vorderbremse aus dem Hebel gerissen. Ansonsten blieben Stürze oder Materialschäden aus, und auch der erste Platten machte sich erst nach der Siegerehrung bemerkbar. Mit Manuel erwischte es einen der Gastgeber, und das erst noch wegen eines Nagels.
Die schnellsten mit den groben Bikes blieben auf dem meist nur lenkerbreiten zum Teil deutlich unter zwei Minuten, was heisst, das sie die Bremsen nicht eben oft benutzt haben. Ein Vorteil des Fehlens einer Aufstiegshilfe war, dass ich trotz kurzer Hose (doppelt, einmal enganliegende Trägerhose mit Schützern und eine weit geschnittene Cordura-Hose drüber) bei den zwei Stunden im Wald nicht ins Frieren kam.
Das änderte sich, wie der zweite Lauf und damit das ganze Rennen gelaufen war: Noch während Manuel und Gäbe an der Rangliste knobelten, setzte ein Graupelschauer ein. Also verzog sich die ganze «Greencup»-Bande für die Siegerehrung unters Vordach des Schützenhauses Gachnang. Auf dem Weg zum Bahnhof Islikon setzte ein richtiger Regenschauer mit Windböen ein, und auch in Winterthur präsentierte sich das Wetter nicht wirtlicher. Kaum zu Hause angekommen, riss die Wolkendecke auf – verrückt.
Selbst hab ich mich bei der Weihnachtsgaudi nie hingelegt, war aber auch nicht besonders schnell unterwegs. An der Puste lag es nicht, eher an der zickenden Gangschaltung. Immerhin hat sich der Stress beim Frühstück gelohnt, wo ich zwischen zwei Schlucken Kaffee noch schnell die Reifen wechselte.
Der böse Schlammreifen mit dem leicht anrüchigen Modellnamen («KOT» - steht für King of Traction) hat brav seinen Dienst verrichtet, auch wenn er sich in Kurven wegen der langen, flexiblen Stollen sehr gewöhnungsbedürftig anfühlt.
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