Unter dem Namen «Cube» fungieren verschiedene Hotels in Österreich und der Schweiz. Ihnen ist gemein, dass sie sich in den Bergen befinden, dass sie ssich gezielt an Outdoor- und Wintersportler richten – und dass sie mit der gängigen Holz-ist-Heimelig-Ästhetik radikal brechen. Statt dessen gilt hier: Quadratisch, praktisch, gut. Und durchgestylt, nicht zu vergessen.
Denn bei den dominierenden Materialien in Cube-Hotels handelt es sich um Beton, Glas und Stahl. Das beginnt bei der Fassade des kubischen Baukörpers, die mit gut isolierenden, verschiebbaren Glasflächen umhüllt ist. Farbig beleuchtet, bieten diese im Dunkeln auch einen optischen Reiz.
Das Spiel mit den farbigen Glasflächen setzt sich drinnen im Gebäude fort: Jeder Flur auf den vier Stockwerken ist anders eingefärbt, was die Orientierung erleichtert. Zudem führen ausser einem Lift auch Rampen aus Beton auf die oberen Stockwerke. Rampen? Aber sicher, denn so kann man die zuvor mit dem Gartenschlauch gereinigten Räder zum eigenen Zimmer hochschieben.
Denn das ist der eigentliche Clou der Cube-Hotels: Vor dem eigentlichen Zimmer befindet sich ein Bereich, in dem man sperrige, aber wertvolle Sportgeräte so sicher wie sinnvoll verstauen und nasse Kleidung zum Trocknen aufhängen kann. Ein versiegelter Gussbeton-Boden erleichtert die Reinigung und zieht sich bis in den Nassbereich des Hotelzimmers – dort gar mit einer Bodenheizung versehen.
So kann man sich auf Weg zur Dusche aller eingesauter und nasser Kleidungsstücke entledigen, ohne dass der im Schlafbereich verlegte Spannteppich in Mitleidenschaft gezogen wird. Ganz schön clever und auf jeden Fall eine im Wortsinn saubere Sache. Von einem Mangel an Platz, um Kleidungsstücke zum Trocknen aufzuhängen, kann man sich auch gewiss nicht beschweren.
Im Oktober war das Hotel nur mässsig belegt, so dass auch abends an der rund um die Uhr geöffneten Bar nur wenig los war – respektive wir selbst für den Betrieb sorgen mussten. Beim Frühstück wussten Müesli, Vollkorn-Brot sowie Rührei und Speck voll zu überzeugen, wogegen der Automaten-Filterkaffee bei mir durchfiel – da sind meine Ansprüche höher gesteckt. Und beim Buffet am Abend wären auch einige Pasta-Kreationen willkommen gewesen, für alle, die auf leichter zu verdauende Kost setzen.
Wegen des eben erst gefallenen Schnees konnten wir die Bikedestination Biberwies-Lermoos nur ansatzweise testen – es blieb bei einem langen, anstrengenden Anstieg auf einer kleinen Asphaltstrasse hoch auf eine Alm, gefolgt von einer umso lustigeren Abfahrt über die frisch verschneiten Hänge neben der gespurten Piste. Das liess sich auch der Downhill-Weltmeister von 2008 nicht entgehen, der als Stargast am Camp weilte.
Wegen seines zum berghoch Fahren doch eher ungeeigneten Gefährts stieg Gee Atherton für den Anstieg zwar in die Bergbahn. Dafür zeigte er auf dem Weg zurück ins Tal, dass er auch auf einer ungewohnten Unterlage wie tiefem Schnee ein Könner ist.
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