Dienstag, 13. April 2010

Schweine, Schweine, Schweinepriester

Eigentlich halte ich Religion für eine Privatsache. Wenn nun Kirchenvertreter die moralische Keule schwingen, selbst aber bis zum Hals in der selbstverschuldeten Scheisse stecken, dann ist das auch mir einen Kommentar wert.

Die Katholische Kirche findet zur Zeit keinen Weg aus dem Pädophilie-Skandalstrudel hinaus. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn ihr oberster Hirte zuvor als Vorsitzender des zuständigen Gremiums jahrzehntelang konsequent weg geguckt, Täter geschützt und Spuren verwischt hat. So weit, so schlimm, könnte man meinen.

Wenn dann aber auch noch ein Kleriker wie der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erklären will, was in Fragen der Sexualität natürlich und was unnatürlich, was gottgewollt und was nicht ist, dann platzt mir der Kragen. Denn diese Pfaffen sollen zuerst einmal in der eigenen Institution aufräumen - und zwar gründlich und ohne falsche Rücksichten auf alte Lustmolche im Talar, bevor sie ungefragt Ratschläge in Sachen Sexualität verbreiten. Und dabei doch nur verraten, wie ewiggestrig sie sind.

Die Meldung über den Essener Bischof und seine Äusserungen im Fernsehen habt mich auf jeden Fall zu der folgenden bitterbösen Replik veranlasst - wohlgemerkt, ich bin stockhetero und dazu Agnostiker. Vor allem aber habe ich eine mächtige Allergie gegen den Mechanismus, alles als abnormal zu betrachten, das nicht so ist wie man selbst.

Angesichts der unter Vertretern der katholischen Kirche offensichtlich weit verbreiteten pädosexuellen Neigungen möchte ich doch ganz gerne darauf verzichten, mir von dieser Institution Tipps und Wegleitungen in Fragen der Sexualität geben zu lassen. Ich frage mich vielmehr, woher dieser Bischof seine vermeintliche moralische Autorität nimmt, über richtig und falsch zu urteilen.

Ohne Tabu, wie gewohnt: So verarbeitet das Satiremagazin Titanic das Thema.

In diesem Sinne: Schnauze, Herr Overbeck! Bringen Sie zuerst einmal Ihren Sauladen namens katholische Kirche wieder in Ordnung. Eine materielle Entschädigung für all die geschändeten und missbrauchten Schutzbefohlenen wäre dabei wohl das mindeste. Und übrigens: So sehr Schwule und Lesben Ihnen ein Graus sein dürften, die handeln immerhin in gegenseitigem Einvernehmen. Was man so von grabschenden und Missbrauch treibenden Pfaffen auf keinen Fall behaupten kann.

1 Kommentar:

  1. Gehört eigentlich nicht in diesen Beitrag, aber das Foto wollte ich dir und deinen Lesern nicht vorenthalten... ;-)

    http://www.flickr.com/photos/kristoframon/4499672873/

    AntwortenLöschen