Samstag, 10. April 2010

Tub für Tiroler Telemarker

Gestern Freitag kutschierte ich mal wieder einen Dutchtub aufm Anhänger durch die Lande - diesmal nicht wie jeweils zuletzt ins Wallis oder an den Genfersee, sondern ins Tirol, genauer nach Galtür.

Kurzfristig hatte mich mein Bruder Sjoerd beim Schrauben an den Van Moof-Stadträdern gefragt, ob ich am Freitag für ihn einen Dutchtub für einen Telemark-Event ins Tirol liefern könne? Sei nicht so weit weg - Galtür. Dieser Luftkurort erlangte im Februar 1999 traurige Berühmtheit, als eine Serie von Lawinen da Zentrum unter sich begrub und insgesamt 38 Menschen in den Tod riss. Heute zeugen nur noch sich wie halb verheilte Narben den Berg hinunter ziehende Schneisen in der Vegetation und meterhohe Lawinenschutz-Wände von dieser Tragödie.

Auf dem Weg nach Galtür galt es zuerst einmal, das Navi zu ignorieren - denn dieses wollte mich hartnäckig das Montafon hinauf und dann über die Silvretta-Bergstasse nach Galtür lotsen. An sich die kürzeste Route, bloss dass die Bergstrasse im Moment noch nicht durchgängig geöffnet ist. Also überhörte ich geflissentlich diverse Aufforderungen, bei der nächsten Möglichkeit zu wenden, und wartete, bis das Navi eine andere Route anbot.

Kurz vorm Arlbergtunnel war das dann so weit - und an der Mautstation am anderen Ende des Tunnels folgte ein kurzes Schwätzchen: Denn der Mitarbeiter, der die Euro 8.50 einzog, wollte wissen, was ich denn da hinten aufm Hänger mitführe. Und fand die Idee eines vom Strom unabhängigen, per Feuer zu beheizenden und leichten Outdoor-Pools brilliant. Weiter gings das Paznaun-Tal hoch - und zum Glück erwies sich die nur bis Galtür geöffnete Silvretta-Bergstrasse als nicht halb so knifflig, wie die Warnung "Winterausrüstung erforderlich" hätte vermuten lassen. Gut ausgebaut und nicht zu steil, windet sich die Strasse zunächst nach Ischgl und dann noch zehn weitere Kilometer nach Galtür hoch.

Schnell war der Einsatzort der Wanne bei der Talstation der Birkhahn-Bahn gefunden, und ich schaute mit dem Event-Organisator Richard, wo die Wanne am besten hingestellt werden könnte. Im Nu war der Dutchtub danach vom Hänger gehoben und positioniert, während vier Helfer auf einem Palett-Rolli das Konkurrenz-Produkt heran rollten: Einen hölzernen Hot Tub.

Nachdem ich die Einladung zum Mittagessen nicht ausschlagen mochte (ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen), kam ich in den Genuss echt tirolerischer Käsespätzle mit Röstzwiebeln. Danach erklärte ich Richard die Vorgehensweise beim Einheizen des Dutchtubs, liess Lieferpapiere und Event-Mietvertrag unterzeichnen und machte mich kurz nach 15 Uhr auf den Rückweg.

Bis zum Autobahn-Abzweiger bei Diepoldsau ging es flott dahin, dann sorgte ein kleiner Rückstau für 5 Minuten Wartezeit - auch am Morgen hatte das Abzeichnenlassen der Frachtbriefe bereits Zeit gekostet. Danach floss der Verkehr zum Glück wieder, und weil ich den Hänger gleich in Galtür gelassen hatte, konnte ich mit dem Panda 4x4 meines Bruders lustig mitschwimmen. Und das Auto kurz vor sechs Uhr abends wieder vorm Double Dutch-Büro parkieren. Wieder eine Wanne ohne Zwischenfälle ausgeliefert.

PS: Nein, dieses Selbstportrait hat nichts mit der Fahrt nach Galtür zu tun - es entstand bereits am Abend zuvor. Meinte ein Kumpel dazu: "Woahh, Du siehst ja aus wie Ghadaffi auf dem Bild."

1 Kommentar:

  1. Eine gewisse Ähnlichkeit........so aussenhensmässig.......wenn man es so ansieht naja ;)

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