Mit der Reizüberflutung im Stadtverkehr ist es so eine Sache. Als ich heut Morgen mit dem Rennrad zum Bahnhof flitzte, kam mir ein dunkelgrauer BMW-Kombi in die Quere. Und das sehr wörtlich, denn er nahm mir beim Abzweigen von der Neuwiesenstrasse die Vorfahrt. Ich sah in der Kurve noch, wie der Wagen aus der Konradstrasse kommend beschleunigte, richtete den Renner blitzartig auf – und wurde dennoch an Vorderrad und linkem Bein «geküsst».
Meine Route (grün) und die Route des Autos, das mich zu Boden gebracht hat.
Um ein Haar hätte ich die Sache ausbalancieren können, aber zu viel Gewicht überm Lenker, das wild schlingernde Rad unter mir und die heran nahende Bordsteinkante waren zu viel der Herausforderung. So landete ich Knie und Ellbogen voran auf dem nassen Trottoir, der Renner auf der Strasse, das Bügelschloss auf der einen Seite von mir, die Brille auf der anderen. Schnell war ich wieder auf den Beinen, um mir die Personalien des Unfallverursachers zu holen.
Kleine Schnatter, grosse Wirkung: Weil im Sichtfeld, stört der Kratzer ungemein.
Der zeigte sich einsichtig, entschuldigte sich sofort und zückte, nachdem er sich nach meinem Ergehen erkundigt (und ich mich wieder etwas abgeregt) hatte, seine Visitenkarte. Er werde für allfällige Schäden selbstverständlich aufkommen. Nun, selbst bin ich mit Schrammen und Prellungen an Knie, Ellbogen und Handwurzel glimpflich davon gekommen. Aber meine Brille braucht links ein neues Glas, was dank der vor vier Monaten bei Fielmann abgeschlossenen Bruchversicherung für 15 Franken zu haben ist.
Weit schlimmer: Das schöne Tricon RR1450-Vorderrad hat einen sichtbaren Seitenschlag. Und muss jetzt zur Kontrolle und Reparatur per Post zurück nach Biel zu DT Swiss. Durch die Ostertage wird sich die Reparatur wohl kaum beschleunigen. Aber zum Glück steht das alte Vorderrad noch rum, also ist der Renner nicht gänzlich lahm gelegt. Und ich bins sowieso nicht.
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